Creative Sound Blaster AWE32 Upgrade Board CT1920 (EMU8000 Standalone Wavetable)
Die Karte war ursprünglich dazu gedacht, Fertigrechner mit onboard verlöteten SB16-Vibrachips auf AWE32-Wavetable Standard aufzurüsten. Sie funktioniert allerdings auch mit diversen anderen SoundBlaster Modellen (getestet mit CT1600, CT1740, CT1750, CT2230, CT2890, CT2940) und Fremdkarten (getestet mit ESS und Aztech) und kann einfach in einen freien ISA-Slot gesteckt werden und ermöglicht so ungeahnte Soundkombinationen. Es gibt von dieser Karte mindestens drei unterschiedliche Revisionen, mit und ohne 512KB onboard RAM und viel wichtiger: Mit und ohne Line-Out und SPDIF-Anschlüssen.
Auf der Zusatzkarte befindet sich der Wavetablesynthesizer EMU8000 mit integriertem Effektprozessor und dem vom AWE32/AWE64 bekannten Soundfont im ROM. Man kann die Karte auch kostengünstig mit 2 Simm-Modulen auf maximal 28MB aufrüsten (2x16MB = 32MB, 28MB davon durch den EMU8000 Synthi nutzbar).
Den gesteckten Speicher kann man unter Windows 9x für die vielen exzellenten Soundbänke nutzen (Im Internet verfügbar – bitte unbedingt die Lizenzbestimmungen beachten!), das Upgrade-Board wird dann als MPU-401 Interface für den General Midi Standard in Spielen nutzbar, z.B. für alle DOS-Spiele, die in der Windows 9x DOS-Box laufen (Descent, Doom, Duke Nukem, Tie-Fighter und hunderte mehr.). Auch ist mit dem Upgrade Board jegliche Midisoftware unter Windows mit den geladenen Soundbänken nutzbar, ob Midiplayer oder Sequenzer, die Möglichkeiten sind gewaltig. Durch die Regelmöglichkeiten des Synthis (Reverb, Chorus, Pan und Delay) lässt sich eine sehr gute Wavetablequalität erzielen, die man dem EMU vielleicht gar nicht zugetraut hätte. Unter reinem DOS (also außerhalb der Windows-Umgebung) steht der AWE32 Soundstandard zur Verfügung, die Karte braucht dafür wie auch die AWE32 selbst eine Initialisierung (CTCM oder AWEUTIL.EXE (nicht .COM!), die Treiber sind im Internet verfügbar.
Darüber hinaus ist die Karte sehr rauscharm (>80db, wesentlich rauschärmer als die alten AWE32 Karten) und bietet in dieser seltensten Version neben einem Lineout-Anschluß auch einen SPDIF-Connector. Diese Connectoren sind bei vielen anderen Revisionen dieser Upgradeboards nicht verbaut, da diese ausschließlich über ein Spezialkabel funktionieren sollen (das sog. „Goldfinchkabel“). Dafür haben viele andere der CT1920er Karten 512KB Speicher verbaut, die unter DOS für die GM/GS/MT32 Emulation mit AWEUTIL (nur im Real-Mode möglich) sorgen. Möchte man die Emulation mit dieser Karte ohne onboard-Speicher trotzdem nutzen, sollte man mindestens 2x 1MB Simm stecken, für die sinnvollen .SF2 Soundbänke unter Windows empfehle ich jedoch, 2x4MB zu stecken. Betreibt man das Upgradeboard ganz ohne gesteckten Speicher, greift es auf den AWE32/AWE64 Soundfont im ROM zurück, womit viele DOS-Spiele im „AWE32“ Modus laufen.
Interessant ist auch die Möglichkeit, dieses Upgradeboard zusammen mit einer SoundBlaster Pro mit OPL3 (CT1600 / CT2600) zu nutzen oder mit einer SoundBlaster 16 (wie CT1740 oder CT1750) mit funktionierenden Wavetableheadern. So kann man die bestehende Wavetablelösung (durch aufgestecktes Daughterboard auf der SB16 Karte) um den EMU8000 Synthi erweitern und hin und her schalten.
Warum ist diese Karte so besonders und einer AWE32 oder AWE64 ggf. vorzuziehen?
- Weil die Karte eine exzellente Signalqualität bietet. Das Upgradeboard ist im Gegenteil zu vielen AWE32 Modellen sehr rauscharm.
- Weil die Karte die Ressourcen des Rechners schont (Sie benötigt ausschließlich die EMU8000 Adressen (Also 620Hex usw. , konfigurierbar)
- Weil man das Upgradeboard mit einer Soundkarte mit OPL3 kombinieren kann und dann echten OPL3 Sound erhält (AWE32 und AWE64 sind zwar OPL3 kompatibel, haben aber bis auf seltene Ausnahmen keine echten Yamaha-Chips verbaut, diese gibt es nur auf Fremdkarten (z.B. Aztech) oder SoundBlaster Pro und 16 Soundkarten)
- Weil der normale AWE32 unter dem Hanging-Notes-Bug leidet und man das Upgrade-Board mit einer Karte kombinieren kann, die diesen Bug nicht hat (CT1740,CT1750,..)
- Weil man einfach und kostengünstig den Speicher aufrüsten kann (Das Upgradeboard akzeptiert 2 handelsübliche Simm-Module, eine ebenfalls rauscharme AWE64-Karte benötigt ein teures Speichermodul)
Was muss man denn bei dem „Goldfinch“-Anschluss beachten?