OPTi 495 486WB Ver 1.2 (OPTi 493) 486 Motherboard, ISA
Ein wirklich schönes Motherboard aus den Anfangszeiten des 486ers. Es bietet 8 ISA-Slots, davon 7 in 16-Bit Ausführung, 8 Simm Steckplätze für bis zu 32MB Arbeitsspeicher, ein Cachefeld für 64-512KB L2 Cache, einen LIF (LowInsertionForce) Sockel für den 486-Prozessor und einen Weitek 4167 CPU Sockel für den mathematischen Spezialprozessor. Das große AT-Board von 1991 ist sehr hochwertig verarbeitet und hat bis auf 10 Widerstände eine komplette SMD-Bestückung, damals für den Endkundenmarkt die absolute Ausnahme (abgesehen von den Komplettsystemen von IBM und Co.). Das Motherboard dürfte ohne den Prozessor schon mehrere tausend Deutsche Mark (DM) gekostet haben, 1991 dürfte der Verbreitungsgrad der 1989 vorgestellten 486er-Technologie noch bei unter 5% gelegen haben, die meisten Privatleute, die überhaupt einen PC besaßen, hatten zu dieser Zeit 286er und 386er zuhause.
Das Board läuft mit dem verbauten Prozessor (486 DX33) sehr stabil, was es vor allem dem Chipsatz von OPTi zu verdanken hat, der aus dem OPTi 392, OPTi 493 und dem I/O Teil OPTi 206 besteht. Warum das Board OPTi 495 heißt, entzieht sich meiner Kenntnis, möglicherweise wurde der gesamte Chipsatz unter dieser Bezeichnung vertrieben. Mit dem später erschienenen OPTi 495 Vesa Local Bus Chipsatz hat dieser jedenfalls nichts gemeinsam, wenngleich er sich aus diesen frühen Chips entwickelt haben mag. Den Takt des Systems stellt man hier noch nicht per Jumper ein, da zu dieser Zeit Taktgeneratoren unüblich waren. Stattdessen verfügt das Board über einen gesockelten (DIL-14) Quartzoszillator, der mit seinen 66MHz Schwingungen den Referenztakt für die 33MHz des Prozessors vorgibt. Möchte man einen anderen Prozessor betreiben, so muss der Oszillator gewechselt werden.
Das große Motherboard verlangt aufgrund seiner Ausmaße natürlich nach langen Steckkarten, eine Roland LAPC-I lässt sich ebenso wie eine Gravis Ultrasound MAX hervorragend in diesem Board betreiben, vielleicht zusammen mit einer frühen SoundBlaster Pro. Als Grafikkarten kommen z.B. Modelle mit ET4000AX-Chip oder frühe S3 Karten der 911 oder 801/805 Generation in Frage. Wie auch immer, für klassische Retrorechner für den Anfang des 486ers ist dieses Board mein heißer Favorit. Zum Glück hat auch dieses Board einen externen Batterieanschluß, so dass man ohne Umbauarbeiten direkt ein Batterypack anschließen kann.
Vielen Dank für die Beschreibung.
Ich betreibe den Rechner immer noch mit einem Datenbank-Programm in DOS, das regelmäßig verwendet wird. Die Sicherung ist auf einem BACKPACK von MicroSolutions und einem neueren Rechner.
Er ist noch original, außer das ich eine 500MB-Festplatte und ein CD-Laufwerk eingebaut habe. Er läuft seit der Beschaffung als Gebrauchtgerät vom Erstbesitzer stabil ohne Probleme. Die Batterie ist auch noch original und schwächelt ein wenig. Sie hält das Datum gerade so 14 Tage, wenn ich ihn zwischendurch nicht anschalte. Wenn es schlimmer wird, schaue ich nach dem externen Anschluß. Ansonsten müßte ich das Netzteil ausbauen, da es direkt über der Batterie sitzt.
Viele Grüße
Adam Hölzer